
Zwischen Kohle und Eisenbahn
Zwischen Kohle und Eisenbahn
Von Rüttenscheid – über Zollverein – über die Erzbahntrasse( Holgers Erzbahnbude) – zur Jahrhunderthalle in Bochum – an die Ruhr ins Eisenbahnmuseum Dahlhausen – über den Ruhrtalradweg – zurück nach Rüttenscheid
Eine meiner Favoriten im Radnetz vom Ruhrpott ist die oben genannte Route. Seit ich ein E-Bike habe, bin ich am liebsten auf den alten umgebauten Eisenbahntrassen unterwegs. Die Steigung ist nie besonders stark und ich genieße die Landschaft, die neben dem dichten Straßennetz, vom Auto aus kaum zu sehen ist. Obwohl ich die Route schon oft gefahren bin, entdecke ich immer noch neue Highlights.
Viel Spaß beim Lesen und hoffentlich auch beim Nachfahren.
Start ist die Rüttenscheider Straße in Richtung Innenstadt( Norden ). Unter dem Hauptbahnhof Essen hindurch, an der Synagoge vorbei in Richtung Katernberg/Zollverein.
Das Weltkulturerbe ist immer eine Pause wert. Auf dem Gelände befinden sich eine Menge Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Red Dot Design-Museum, das Hotel Friends mit seinem themenbezogenen Ambiente, das Ruhr Museum (ehemals Ruhrland Museum), um nur einige zu nennen.Es ist kein Wunder, dass die UNESCO 2001 das Gebiet der Zeche und der Kokerei in die Welterbeliste aufgenommen hat. Wenn man das Foto mit dem Förderturm der Zeche betrachtet, versteht man auch den Vergleich mit dem Eiffelturm in Paris.
Die Tour geht dann weiter über die Erzbahntrasse in Richtung Bochum Jahrhunderthalle. Ein weiteres Highlight ist natürlich Holgers Erzbahnbude.
Ein Muss für hungrige und durstige Radfahrer. Nach den Angaben des immer netten Servicepersonals, werden die Öffnungszeiten vom Wetter bestimmt. Bei Sturm und Regen hält sich das Bedürfnis nach ausgelassener Geselligkeit auch eher in Grenzen. Über das kulinarische Angebot hinaus bietet Holger seinen Gästen auch noch Werkzeug für eventuell kleinere Reparaturen am Bike an. Ein wirklich durchdachtes und kundenorientiertes Konzept, das auch wirklich auf seine Zielgruppe abgestimmt ist! Bravo!
Weiter geht es rechts Richtung Bochum bis zum nächsten Ziel. Die Jahrhunderthalle.

Spektakulär ist die gewundene Auffahrt über die Stahlbrücke auf den letzten 400 Metern. Es ist ein wenig wie eine Achterbahnfahrt auf dem Rad. Der Park ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel für jung und alt und eignet sich auch jetzt für eine kleine Fotopause.
Die ehemalige Gas-Kraftzentrale(Jahrhunderthalle) ist heute ein beliebter Ort für verschiedene Events. Vom Rockkonzert bis zur Messe wird sie heute von den unterschiedlichsten Teilnehmern genutzt. Der Platz vor der Halle eignet sich sehr gut zum Skaten, was von den zahlreichen Skatern eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird.
Von hier aus fährt man weiter in die Bochumer Innenstadt. Das klingt zwar wenig einladend, ist aber sehr komfortabel, da der Radweg über die Busspur führt. Die Alternative ist nicht zu empfehlen, da sie um das Zentrum über Hauptstraßen führt. So kommt man nach ein paar Minuten an den Anfang der „Springorum-Trasse“. Auch das ist eine ehemalige Bahntrasse, auf der im letzten Jahrhundert noch Züge fuhren.

Es beginnt eine der schönsten Abfahrten des Ruhrgebiets. Leicht bergab und kilometerlang geht es über glatten Asphalt durch den Wald bis zur Ruhr in Bochum-Dahlhausen. Eine fantastische Verbindung zwischen Bochum City und der Idylle der Ruhrauen.
Hier befindet sich das Eisenbahnmuseum, in dem historische Loks und Bahnanlagen gezeigt werden. Zum Beispiel gibt es neben der Drehscheibe, auf der die Loks gedreht wurden, einen Ringlokschuppen. Es ist ein Freilandmuseum und auch wenn es nicht so klingt , gibt es sogar heute noch regen Bahnverkehr auf den vorhandenen Strecken.
Von dort geht es weiter über die nächstgelegene Ruhrbrücke, in deren Mitte sich ein Halt lohnt. Schaut man flussabwärts sieht man in einiger Entfernung rechts oben im Wald ein Mahnmal. Hinter der Brücke gelangt man auf den Ruhrtalradweg. Er beginnt in Winterberg an der Quelle der Ruhr und führt über 232 Kilometer nach Duisburg, wo die Ruhr in den Rhein mündet.
In diese Richtung führt die Route an der Horster Mühle vorbei und durch die Ruhrauen nach Essen Steele zur nächsten Brücke. Auf der anderen Seite beginnt die Grugatrasse (Grugaweg), die bis zum RSW 1 (Radschnellweg NRW) führt. Auf dem Weg nach Rüttenscheid geht links der Ruhrtal Radweg zum Baldeneysee ab. Von da sind es ca. vier Kilometer bis zum Abzweig auf die Rüttenscheider Straße(Fahrradstraße). Nach etwa einem Kilometer liegt auf der linken Seite das Ziel, die Gaststätte Ampütte.
Damit endet eine meiner Lieblingstouren und bei einem leckeren Stauder Pils (vorausgesetzt es ist nicht Sonntag und nach 17.30Uhr) lasse ich den Tag ausklingen. Und wenn am nächsten Morgen meine beiden Akkus (der physische und der am Fahrrad) wieder aufgeladen sind, kann es mit der nächsten Tour weitergehen.